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Klinikum plant Andacht am 10. Januar

Nach Großbrand im Helios-Klinikum Uelzen: Die fünf verstorbenen Patienten sind identifiziert

Über 100 Einsatzkräfte rückten zur Brandstelle aus.

Über 100 Einsatzkräfte rückten zur Brandstelle aus.

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+++Update Montag, 8. Januar, 13.00 Uhr+++ /lat

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Das Helios Klinikum Uelzen plant für Mittwoch, 10. Januar, eine kleine Andacht und eine Schweigeminute. Erinnert werden soll dabei an die Verstorbenen, die Verletzten und an die Menschen, die noch um ihr Leben kämpfen. Die Andacht beginnt um 10.45 Uhr im Foyer des Klinikums vor der eigenen Kapelle (Ebene -1). Die Andacht wird gestaltet vom Klinikseelsorger und der Helios-Klinik.

Um 10.48 Uhr ist dann eine Schweigeminute geplant – zwölf Stunden zeitversetzt zum Auslösen der Brandmeldeanlage. Der automatische Notruf bei der Feuerwehr war am Donnerstagabend um 22.48 Uhr eingegangen.

+++Update Montag, 8. Januar, 11.20 Uhr+++ /lat

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Die fünf verstorbenen Patientinnen und Patienten sind nun identifiziert. Es handelt sich dabei um drei Männer im Alter von 55, 64 und 67 Jahren und zwei Frauen im Alter von 87 und 94 Jahren.

Die Polizei ermittle weiter „auf Hochtouren“ zur Brandursache: „Am Wochenende sind Angestellte und potenzielle Zeugen des Klinikums vernommen worden, zudem waren Brandermittler vor Ort. Am Montag wird zudem noch ein Brandsachverständiger zu gegen sein“, berichtet ein Sprecher der Polizei Lüneburg.

Nach ersten Schätzungen könnte der Gesamtschaden im Klinikum Uelzen in Höhe von einer Million Euro liegen.

+++Update Samstag, 6. Januar, 15.30 Uhr+++ /lat

Weiterhin gilt ein Aufnahmestopp im Helios-Klinikums Uelzen bis zum 12. Januar, auch für sämtliche Patientinnen und Patienten, die in den nächsten Tagen geplant ins Krankenhaus gegangen wären. Selbst, wenn es sich um einen Eingriff in einem medizinischen Bereich handelt, dessen Station nicht direkt vom Feuer betroffen ist. Das lege laut Klinikum daran, dass interdisziplinär gearbeitet wird. Aus der Pressestelle heißt es, dass zum Beispiel auch alle Schwangeren gebeten worden seien, auf andere Krankenhäuser auszuweichen. Der Kreißsaal in Uelzen sei lediglich für Notfälle vorbehalten. Die Notaufnahme wurde nach dem Brand geschlossen.

+++Update Samstag, 6. Januar, 12.40 Uhr+++ /lat

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Das Unglück in Uelzen beschäftigt viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums. Ein ganzer Flügel (vier Etagen) muss renoviert werden. Eine Angestellte des Klinikums sagt: „Die Station im dritten Stockwerk, in der das Feuer ausgebrochen ist, ist zum Teil ausgebrannt und insgesamt komplett schwarz vom Ruß und durchnässt vom Löschwasser.“ Die beiden Stationen darunter seien durch das Löschwasser ebenfalls beschädigt. „Und die Station darüber ist durch geplatzte Scheiben und die Raucheinwirkung auch nicht mehr benutzbar.“

Die Mitarbeiterin erzählt: „Ich habe mit meinen beiden Kolleginnen geschrieben, die in der Nacht Dienst hatten. Denen geht es natürlich sehr schlecht. Auch ich bin noch unter Strom und konnte kaum schlafen.“

+++Update Freitag, 5. Januar, 20.22 Uhr+++ /bol

Nach Angaben der Polizei ist eine weitere Person ihren schweren Verletzungen erlegen. Damit erhöht sich die Zahl der Toten nach dem Feuer im Uelzener Klinikum auf fünf.

+++Update 17.38 Uhr+++ /bol

Nach dem Großbrand im Uelzener Klinikum stehen die anderen Krankenhäuser der Region vor einer Belastungsprobe. Vor allem Notaufnahmen sind überlaufen.

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+++Update 14.00 Uhr+++ /mco

Christine Arbogast, Staatssekretärin im niedersächsischen Gesundheitsministerium, hat sich bestürzt über den Brand im Uelzener Klinikum gezeigt: „Das ist ein tragisches, schockierendes Ereignis. Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei den Familien, Verwandten sowie Freundinnen und Freunden der Brandopfer.“

Weiter bedankte sie sich bei allen Rettungskräften, die mutmaßlich noch schlimmeres verhindert hätten. Höchste Priorität habe nun die Sicherstellung der Versorgung der Patientinnen und Patienten. Im Raum stehen demnach auch Verlegungen nach Hamburg, Lüneburg, Hannover, Bad Bevensen, Gifhorn, Nienburg, Celle und Schwerin.

+++Update 12.45 Uhr+++ /mco

Aktuell wird im Umfeld des Klinikums über die Brandursache spekuliert. Dem Vernehmen nach soll eine Person in einem Zimmer geraucht haben, in dem Patientinnen und Patienten unter anderem mit Sauerstoffgeräten versorgt werden.

Das würde auch die explosionsartige Ausbreitung des Feuers sowie die hohe Zahl an Brandopfern erklären. Dies konnte bisher jedoch nicht bestätigt werden. Offiziell ist die Brandursache weiterhin ungeklärt, die Ermittlungen dauern an.

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+++Update 11.55 Uhr+++ /mco

Die Polizei befürchtet, dass die Zahl der Toten noch weiter steigen könnte. „Es sind weitere Menschen so schwer verletzt, dass sie in akuter Lebensgefahr schweben“, erklärte Sprecher Michel Koenemann.

Nach aktuellem Kenntnisstand war das Feuer auf der Station 3.4 Innere Medizin II im Bereich eines Badezimmers ausgebrochen. Insgesamt gibt es dort zwölf Betten für die Kardiologie. Bis zum 12. Januar wird das Klinikum keine neuen Patientinnen und Patienten aufnehmen.

+++Update 10.59 Uhr+++ /mco

Die Polizei hat die Zahl der Opfer des Brandes nach oben korrigieren müssen: Fünf Personen sind in Folge des Feuers verstorben, drei davon noch vor Ort. Darunter sind kein Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums. Eine Person war zwischendurch wohl fälschlicherweise als vermisst gemeldet worden. Die Zahl der teilweise Schwerverletzten liegt im zweistelligen Bereich. Die Polizei ermittelt zur Brandursache derzeit in alle Richtungen.

Das Helios Klinikum Uelzen ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover. Statt der üblichen Mehrbettzimmer befinden sich im Klinikum sogenannte Patientenzimmereinheiten. Die bestehen laut Klinikum aus einem gemeinsamen Wohnraum sowie zwei Schlafräumen mit jeweils zwei Betten.

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Rettungskräfte aus Lüneburg unterstützen

Aus dem Landkreis Lüneburg unterstützten der ASB und das DRK die Einsatzkräfte vor Ort. Der ASB rückte mit einem Rettungswagen aus Drögennindorf an und brachte eine schwerverletzte sowie eine leichtverletzte Person ins Klinikum Lüneburg. Im Anschluss kehrten die Kräfte nach Uelzen zurück und leisteten bis zum frühen Morgen akute Hilfe vor Ort. Insgesamt waren rund 140 Rettungskräfte im Einsatz.

Das DRK aus Lüneburg war ebenfalls mit RTW und Notarzt an der Unglücksstelle und verlegte zwei Patienten in das Lüneburger Klinikum. Für mögliche weitere Patientenverlegungen sind weder die Kreisverbände des ASB noch des DRK aktuell angefragt.

+++Update 10.14 Uhr+++ /mco

In Folge des Brandes ist nun auch eine zweite Person verstorben. Acht Personen sind schwer, zwölf weitere leicht verletzt. Ein Patient wird nach Angaben des Klinikums noch immer vermisst.

Der gesamte betroffene Flügel wird evakuiert, die erste Anlaufstelle für die Verlegung ist das Klinikum Lüneburg.

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+++Update 3.45 Uhr+++ /mco

Noch in der Nacht zu Freitag die traurige Gewissheit: Bei dem Brand verlor eine Person ihr Leben. 22 Menschen wurden mit Rauchvergiftungen und Brandwunden verletzt, sechs von ihnen teils lebensbedrohlich. Viele Patientinnen und Patienten wurden mithilfe von Drehleitern evakuiert und in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und den Brandort beschlagnahmt. Nach ersten Schätzungen könnte der Gesamtschaden bei über einer Million Euro liegen. Die Ermittlungen dauern an.

+++Update 0.10 Uhr+++ /bol

Die Nachricht der Polizei erreichte die LZ am Donnerstabend um kurz vor 23 Uhr per SMS: Im Helios-Klinikum in Uelzen am Hagenskamp 34 ist ein Feuer ausgebrochen. Den Angaben zufolge standen „mehrere Zimmer in Vollbrand“.

Beim Eintreffen der Rettungskräfte waren in einem Teil vom 3. Obergeschoss eines Gebäudeflügels Flammen erkennbar. Es kam zu einer starken Rauchentwicklung, aus dem dritten Stock riefen Menschen um Hilfe. Rettungskräfte evakuierten mehrere Personen, konnten außerdem eine weitere Brandausweitung verhindern.

LZ

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